Deutsch als Fremdsprache (DaF)

Viele Lehrende setzen Poetry-Slam-Texte im Bereich Deutsch als Fremdsprache ein. Mit Wortspielen und Mehrdeutigkeiten vermitteln sie Landeskunde, repräsentieren die aktuelle literarische Szene und sensibilisieren für die Feinheiten der Sprache.

Poetry-Slam-Stücke sind oft eingängig und prägen sich durch Reim, Rhythmus und Wiederholung besonders gut bei Lernenden ein. Es können ganz alltägliche Themen durch einen sprachlichen Dreh in kuriose Texte verwandelt werden:

Aus "Vater unser" wird "Handy unser" (Etta Streicher), aus "Frühling, Sommer, Herbst und Winter" wird "Frühling, Sommer, Herbst und Günther" (Marco Tschirpke). Maik Martschinkowsky erzählt eine Fantasy-Geschichte mithilfe von Gewürznamen: "Das hier [...] ist der junge Koriander aus Curcuma, der Held unserer Geschichte. [...] Er liebstöckelte mit der zauberhaften Cayenne, und alles war in Butter. Doch dann fiel der finstere Drache Estragon über den Stamm her."

Der Workshop betrachtet die deutsche Sprache von Innen und von Außen. Wie (schlimm) klingt ein Liebesgedicht voller kratziger deutscher Konsonanten? ("Hinreißend schicker, zart-zerbrechlicher Reiz lässt Herzen hochschlagen. In Blicken knisterts bereits.") Welche dummen Missverständnisse lauern in der Sprache? ("Mir passierte was schönes" oder "Mich passierte was schönes"?)

Können Wörter stolpern oder Versteck spielen? (Im Wort "beachten" steckt das englische Wort "beach", aus dem Wort "Blumenstrauß" kann man das Wort "Mensch" heraushören.)